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Informationen zu den Künstlern Danberg und Dwyer
und deren Ausstellung im Kunstraum-Unten:


"Der Kunstraum-Unten präsentiert anlässlich seines einjährigen Bestehens zwei Künstler, die schon an der ersten Ausstellung beteiligt waren. Die Düsseldorfer Künstler Daniel P. Dwyer und Matthias Danberg zeigen unter dem Titel "Inventur" neue Werke ihres ungleichen gleichen künstlerischen Schaffens.


Daniel Dwyer wurde 1984 in Essen geboren. Ab 2005 studierte er „Freie Kunst“ an der Kunstakademie Münster und wurde 2010 zum Meisterschüler durch Prof. Klaus Merkel ernannt. Seit 2011 studiert er in an die Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Marcel Odenbach.
Matthias Danberg, geboren 1981 in Bochum, begann 2002 das Studium der Kunst und Philosophie an der Universität Dortmund und wechselte 2003 an die Kunstakademie Münster. 2007 wurde er zum Meisterschüler von Prof. Michael von Ofen ernannt. Beide Künstler leben und arbeiten in Düsseldorf.

In medialer und inhaltlicher Symmetrie, aber künstlerischer Individualität, untersuchen beide Künstler in expressiv allegorischen Videos und Drucken die Gültigkeit der Mythen einer postmodernen Generation, die mit der digitalen Revolution groß geworden ist.
Daniel Dwyer entwickelt seine Animationsfilme vorwiegend auf der Grundlage von eigenen Zeichnungen; so entstand etwa der 23-minütige Animationsfilm »escape« aus circa vierhundert Handzeichnungen und einer Vielzahl bearbeiteter Fotos. In seinen zwischen Zwei- und Dreidimensionalität changierenden Szenarien stellt Dwyer in meisterhafter Weise seine graphische Raffinesse in den Dienst eines undurchschaubaren Spieles in der Film- und Mediengeschichte. Das Ergebnis ist ein Destillat der großen Film- und Poperzeugnisse seit den 1970er Jahren, von denen man viel zu kennen glaubt, aber nur wenig begriffen hat.
Matthias Danberg hat sich in den letzten Jahren mit seinen Animationen einen singulären Platz zwischen kunstgeschichtlicher Referenz und gegenwärtigem Bilderüberschuss erarbeitet. Zwischen angedeuteter Ironie und emotional evozierender Monumentalität umreißt Danberg die bedeutenden Topoi unserer Zeit. Seine allegorischen Szenarien, die Referenzen auf Kunst- und Zeitgeschichte und Erzählweisen des Kinos in den artifiziellen Look digitaler Darstellungsformen pressen, sind konzeptionell, wie auch technisch, höchst anspruchsvolle Arbeiten und offenbaren einen jungen Künstler, der sich auf ein breites Fundament visueller und philosophischer Überlegungen stützt.

Beide Künstler verbindet, dass sie sich in der Ausformulierung ihrer Arbeiten jener Techniken und Computerprogramme bedienen, die gerade aktuell in der Film- und Medienwelt benutzt werden. Mit 3D-Modeling-Software, die ansonsten von Architekten, Ingenieuren, Designern oder Filmemachern eingesetzt wird, erstellen sie ihre Charakter und Lokationen virtuell am Computer  und animieren sie schließlich, um aus einigen tausend gerenderten Einzelbildern -dann vergleichbar einem klassischen Zeichentrickfilm-  ihre Kunstfilme entstehen zu lassen. Anstatt sich auf die alten Medien der Malerei, Skulptur und Graphik zu verlassen, eignen sich Dwyer und Danberg die neuen Medien als neues, unverbrauchtes Mittel künstlerischen Ausdrucks an.

Ganz dem Ausstellungstitel verschrieben werden neben den Video-Präsentationen auch eine Reihe von Graphikeditionen gezeigt. Zu sehen sind Charaktere und Gegenstände, die sich zwar aus den filmischen Inszenierungen der Künstler rekrutieren, aber sich dennoch als graphische Solitäre behaupten und aus dem Filmischen gelöst neue und eigenständige Wege einschlagen. Dabei verzahnen sich die graphischen und expressiven Arbeiten von Dwyer mit der artifiziellen Perfektion von Danbergs Inventar zu einem neuem und fragereichen Beziehungsgeflecht.